#medien letzten jahr ebenfalls bedrohlich. zahlen beweisen den rasanten niedergang, auch bei den großen zeitungstiteln. nur noch 17,4 prozent der menschen lesen laut statista mehrmals in der woche eine zeitung. je jünger, umso weniger2. für springer-konzernchef mathias döpfner hat die gedruckte zeitung „keine zukunft mehr“. die bild-zeitung sei mittlerweile unter eine million auflage gefallen, sagte er im märz 2023. der bund deutscher zeitungsverleger (bdzv) sieht die zukunft der lokalzeitung lokal- zeitungen, so der bdzv im vergangenen jahr, werden in 40 prozent aller kommunen in fünf jahren nicht mehr wirtschaftlich sein. in 4.400 gemeinden drohe das sterben der lokal- zeitungen. 2014 seien sie noch in allen 11.000 deutschen gemeinden betriebswirtschaftlich zustellbar gewesen. im in 720 gemeinden nicht mehr. bis 2025, schätzt der bdzv, betreffe der versorgungsengpass 4.400 kommunen, also 40 prozent aller städte und gemeinden. eine situation, die zu existenz- bedrohenden abo-verlusten führen wird. die aktuellen gründe für den auflagenverlust sind vielschichtig. zu guten zeiten konnte sich die tageszeitung noch zu zwei dritteln aus anzeigen, also werbeeinnahmen, finanzieren. dieser wert liegt aktuell teilweise deutlich unter 40 prozent. folge: die abo- und einzel- verkaufspreise werden kontinuierlich erhöht. eine finanzielle todesspirale, da als reaktion abonnenten kündigen, der einzelverkauf weiter schwindet. der niedergang der lokalzeitungen beschleunigt sich. die auflagen werden ende dieses jahrzehnts so niedrig sein, dass eine wirtschaftliche basis nicht mehr vorhanden ist. eine überlebenswichtige staatliche, staatsferne förderung (beispiel: skandinavische staaten) ist nicht auch journalisten- und verlegerverbände haben fahr- lässig und verantwortungslos dieses thema nicht öffentlich gepuscht. für eine staatsferne finanzielle förderung ist es inzwischen zu spät. die inflationäre wirtschaftliche situation der privathaushalte beschleunigt den auflagen- verlust. um geld zu sparen, wird zuerst das zeitungsabo gekündigt. auf seiten der verlage sind preissteigerung für papier und energie erwarten. politik, aber zu für den auflagenverlust. erhebliche kostentreiber, aber auch der für zusteller/innen steigende mindestlohn sowie turnusmäßige tariferhöhungen. zusätzlich wird es immer schwieriger, zusteller/ innen zu finden, die zu morgendlicher stunde die lokalzeitung verteilen. ist sie aber nicht zu morgendlicher stunde zugestellt, folgen weitere abo-kündigungen. wie sollen künftig menschen in städten, landkreisen und gemeinden kommunalpolitische informationen erhalten? auf welcher informationsbasis ihre wahlent- scheidungen treffen? wer soll politik und verwaltung kontrollieren? das stetig zunehmende desinteresse an politischen prozessen und entscheidungen, vor allem an der kommunalpolitik, ist ein weiterer grund eine dramatische entwicklung, die schon seit jahren in abnehmenden berichten über kommunal- politische themen und ausgedünnten lokalen berichten deutlich wird. die universität bielefeld stellte 2022 in einer studie u.a. fest, dass 75,8 prozent der jugendlichen den zeitungen misstrauen, 71,6 prozent misstrauen journalisten/innen und 32,8 prozent glauben, dass medien nur ihre eigene meinung verbreiten. die medienkompetenz fehlt, um die arbeit der seriösen medien zu werten, von unseriösen medien zu unterscheiden. die schnelle, kostenlose, allerdings oberflächliche headline-info über social media, egal ob seriös oder nicht, ist einfacher, reicht vielen. das sterben vieler lokalzeitungen begann anfang unseres jahrtausends. es führte zu einem rückgang der medialen vielfalt in den berichten, da wirtschaftlich stärkere verlage notleidende lokalzeitungen aufkauften. folge: lokale und werden zunehmend ausgedünnt, meinungsvielfalt negiert. die zahl festangestellter journalisten/ innen in den redaktionen verringert sich ständig. waren es im jahr 2000 noch 15.300, dürfte die zahl aktuell nach schätzungen des deutschen journalisten verbandes (djv) unter 10.000 liegen. tendenz sinkend. auswirkungen: immer mehr einheitsbrei in der bericht- erstattung, also vielfaltsverlust. immer mehr berichte wurden 13